Bundesweite Aktionstage bei Mahle
Stuttgart - "Wir sind Mahle" - unter diesem Motto beteiligen sich gestern und heute, Freitag den 26.03.21, mehrere tausend Beschäftigte an den unterschiedlichen Aktionen des Mahle Aktionstages. Insgesamt 21 Standorte von Mahle Rottweil (Baden-Württemberg) bis nach Wustermark (Brandenburg) wollen so im Rahmen der Tarifrunde mit Warnstreiks, Menschenketten, Frühschluss-Aktionen, virtuellen Betriebsversammlungen und online La-Ola- Wellen auf ihre Situation aufmerksam machen. Am Standort Wölfersheim (Hessen) erfolgt ein Autocorso zu einem großen Parkplatz. Dort werden coronagerecht, wie im Autokino, Redner von DGB, IG Metall und Betriebsrat die Beschäftigten informieren.
Neben den Forderungen nach höheren Entgelten und Zukunftstarifverträgen, geht es den Beschäftigten dabei allerdings auch um ihre Zukunft bei Mahle. Ihr Slogan lautet daher: "Verantwortung kann man nicht kündigen." Der fünftgrößte Automobilzulieferer Deutschlands hat den Abbau von mindestens 2000 Arbeitsplätzen und mehrere Standortschließungen angekündigt. Während die IG Metall zusammen mit den Betriebsräten ein Alternativkonzept zu drohendem Personalabbau erarbeitet hat, verweigert sich die Geschäftsleitung bisher konstruktiven und zukunftsgerichteten Lösungen. Sie hält starr an ihren Plänen fest und zeigt wenig Flexibilität.
Jürgen Kalmbach, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Mahle: "Wir erwarten von der Mahle-Geschäftsführung endlich die ernsthafte Bereitschaft, über die Zukunft der deutschen Mahle Standorte mit uns zu verhandeln. Gerade in Zeiten der Transformation. Nur Arbeitsplätze abbauen und verlagern ist kein Zukunftskonzept. Die Beschäftigten bei Mahle erwarten anderes und haben etwas anderes verdient."
"Es ist schon ein Armutszeugnis, wenn man mit veralteten und unkreativen Antworten wie Stellenabbau und Standortschließungen die Zukunft gestalten will", sagt Thomas Bleile von der IG Metall Villingen-Schwenningen. "Es gilt, den Wandel hin zur Mobilität von morgen zu gestalten. Das heißt auch, den Beschäftigten an den heutigen Standorten verlässliche Perspektiven zu bieten und eine verlässliche Gesamtstrategie zu entwickeln. Da können wir leider bisher auf der Unternehmensseite wenig erkennen. Das haben die Beschäftigten nicht verdient, denn sie sind das Herz von Mahle, sie haben Mahle groß gemacht!
Die Kolleginnen und Kollegen am Standort Rottweil sehen das gleich. Dort haben vor allem auch die Auszubildenden ihre Aussagen mit Stellwänden hervorgehoben. Zusätzlich haben sie mit Sprühkreide die Forderungen der laufenden Tarifrunde M+E wortwörtlich untermalt. "Die unbefristete Übernahme nach der Ausbildung war bisher kein größeres Problem. Damit es auch in Zukunft keins wird, haben rund 20 Azubis gestern in ihrer Mittagspause ein Zeichen gesetzt und unterstützen die Forderung nach klar geregelter Übernahme. Sie sind schließlich die Fachkräfte von morgen.", so Angela Linsbauer, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Villingen-Schwenningen.
An den beiden Tagen haben sich in Rottweil rund 500 Kolleginnen und Kollegen beteiligt.
Letzte Änderung: 26.03.2021