Wer am 1. Mai auf der Möglingshöhe an der Maifeier des DGB teilgenommen hat, dem ist vermutlich der Jugendstand der IG Metall Villingen-Schwenningen aufgefallen. Klassisch rot, aber ungewöhnlich viel drum herum. "Wir haben ein Kruschd-Lädle aufgebaut, damit wir gesammelte Waren gegen Spenden vergeben können.", sagt Angela Linsbauer, Gewerkschaftssekretärin. Die Idee entstand bereits im Sommer 2018, als die Jugend ein Wochenende am Bodensee verbracht und zukünftige Aktionen geplant hatte. Max Rohrer, Jugend- und Auszubildendenvertreter bei der Firma IEF Werner, gab den Einwurf, den "Anderen Laden" auf diese Weise zu unterstützen. Die Besonderheit dieser Aktion: Sie war zweiteilig. Bereits zu Weihnachten durfte sich der Laden über eine neue digitale Kasse freuen. Auch hier wirkte die Jugend tatkräftig mit, um das Geld für die Kasse zusammen zu bekommen. Nun war am Mittwoch die Geldübergabe der Kruschd-Lädle-Aktion. "Wir haben stolze 200 Euro am 1. Mai erhalten. Die Leute waren begeistert von unserer Idee. Teilweise haben sie uns einen Betrag gegeben ohne etwas dafür mitzunehmen. Dabei war sicher für jedermann und jederfrau was dabei. Wir hatten Bücher, Kleider, Geschirr, Stofftiere, Taschen und vieles mehr.", gibt Jenny Landenberger, aktive Metallerin des Ortsjugendausschusses, wieder.

Der Andere Laden, der dem Verein "Gemeinsam anders Leben e.V." angehört, freute sich sehr über die Unterstützung. "Wir brauchten dringend eine digitale Kasse, da eine EU-Vorgabe dies vorschrieb. Als im Herbst 2018 die IG Metall Jugend auf uns zu kam und fragte, was wir denn am dringendsten benötigten, da war das gleich die Antwort.", beschreibt Bettina Knieß, Leiterin des "Anderen Laden" in St. Georgen. Einen weiteren Laden gibt es in Furtwangen. Der Verein "Gemeinsam anders Leben e.V." hat insgesamt drei Projekte, bei dem der Second-Hand-Laden einer davon ist. Das zweite ist ein Wohnprojekt, bei dem Menschen mit und ohne Behinderungen jeglicher Art zusammenleben. Derzeit nehmen 9 Menschen daran teil. Und das letzte Projekt ist der Flüchtlingsarbeit gewidmet. Neben Beschäftigung für Flüchtlinge bietet der Verein auch Wohnungen an. Zu Spitzenzeiten hatten sie 34 Menschen untergebracht. "Dieser Verein verbindet viele gesellschaftspolitische Bereiche, die sich in der Gewerkschaftsarbeit ebenfalls finden lassen.", sagt Linsbauer. "Es war nicht nur eine gute Idee von der Jugend, sondern auch ein inniger Wunsch, mehr Engagement für die Gesellschaft zu zeigen. Der Verein geht mit gutem Beispiel voran und wir gratulieren ganz herzlich zu seinem 10-jährigen Jubiläum, welches er im Januar gefeiert hatte."