Eine neue Qualität der Flucht aus der Verantwortung für die eigenen Beschäftigten legt jetzt die Kfz.-Handwerksinnung in Baden-Württemberg an den Tag.Nicht nur ein einzelner Betrieb erklärt hier seinen Austritt aus dem Tarifverband, hier tritt gleich der ganze Verband aus der Tarifbindung aus.Dies wurde auf der letzten Mitgliederversammlung beschlossen. "Dies ist zumindest im Bereich der IG Metall ein ziemlich einzigartiger Vorgang", erklärt Michael Ruhkopf, 1.Bevollmächtigter der IG Metall Villingen-Schwenningen und fügt hinzu:"Dass Vorstände oder Geschäftsführer einzelner Unternehmen ihre Verantwortung für die Beschäftigten nicht wahrnehmen gibt es ja immer mal wieder. Dass ein ganzer Verband erklärt, er will mit seiner bisherigen Arbeit nichts mehr zu tun haben, ist schon dreist und skrupellos gegenüber den Beschäftigten."
" Ausgerechnet diejenigen, die innerbetrieblich ständig davon reden, die Arbeitnehmer müßten mehr Verantwortung übernehmen, " so Frank Bartel, für den KFz.-Bereich zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall Villingen-Schwenningen " stellen jetzt unter Beweis, dass für sie Verantwortung offensichtlich ein Fremdwort ist."
Die IG Metall Verwaltungstellen der Region hatten noch vor den Sommerferien die regionalen Innungen Tuttlingen-Rottweil und Singen-Stockach angeschrieben und diese zu Verhandlungen aufgefordert. Bisher hat nur die Innung in Tuttlingen, wie erwartet, ablehnend reagiert. Die Innung in Singen-Stockach kann offensichtlich noch nicht einmal schreiben, denn bis heute steht jede Reaktion von dort aus.
Die IG Metall wird in Kürze mit den Beschäftigten der Region darüber beraten, was jetzt zu tun ist.