Der Segen hängt schief

Der Segen hängt schief

20.04.2007 Der Segen hängt schief bei Gebrüder Faller GmbH. Der neue Geschäftsführer und Rechtsanwalt Horst Neidhard fegt mit eisernem Besen durch den Betrieb.

Die heile Welt der Modelleisenbahnhäuschen hat einen Riss bekommen: Faller ist aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten. "Das Märchen von einem der auszog das Fürchten zu lernen muss umgeschrieben werden", schimpft Oliver Böhme, Gewerkschaftssekretär der IG Metall in Villingen-Schwenningen. Der Titel des Märchens muss bei Faller in Gütenbach heißen: Von einem der Einzog das Fürchten zu lehren. Seit dem Beginn des Wirkens von Geschäftsführer und Rechtsanwalt Horst Neidhard in Gütenbach gab es mehr oder weniger unverblümt ausgesprochene Drohungen gegenüber den Beschäftigten. Das gipfelte jetzt mit dem Verbandsautritt bei Südwestmetall. Den ERA hat Herr Neidhard dazu verwendet die meisten Beschäftigten zu rasieren. Reklamationen der völlig falschen Beschreibung der Arbeitsplätze wurden mit der Drohung der Schließung des Betriebes oder dem Verkauf Fallers beantwortet. "Damit wird die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers gegenüber den Beschäftigten mit Füßen getreten", so Böhme weiter. Als bemerkt wurde, dass durch den Verbandsaustritt nicht automatisch die tariflichen Regelungen wegfallen, hat Herr Neidhard Einzelgespräche geführt, um von den Beschäftigten den Verzicht auf die tarifvertraglichen Regelungen abzupressen. "Da bei Faller viele Ältere beschäftigt sind, ist es für sie sehr schwer sich gegen das "System N" zu wehren. Die IG Metall wird in Mitgliederversammlungen das weitere Vorgehen beraten. Dabei werden die Gütenbacher IG Metaller anderer Betriebe sowie die IG Metall Nebenstelle mit einbezogen. "Auch - oder besser - gerade ein Rechtsanwalt muss sich an das Recht von Verträgen halten und nicht nur für die Durchsetzung der eigenen Interessen dieses Recht anwenden und bei berechtigten Gegenwind aus der Belegschaft beleidigt den Arbeitgeberverband verlassen", betont Böhme.

Letzte Änderung: 21.11.2007