Ausbildungspakt mit trostlosem Ergebnis

Bundesagentur für Arbeit

19.03.2007 Nicht einmal jede/r Zweite Bewerberin/Bewerber hat im Ausbildungsjahr 2006 einen betrieblichen Ausbildungsplatz gefunden.

Der erst jüngst wieder in den Medien hoch gelobte Ausbildungspakt der Bundesregierung mit der Wirtschaft hat für das Jahr 2006 ein trostloses Ergebnis mit sich gebracht. Auch wenn die offiziell mitgeteilten Zahlen den Eindruck erwecken, dass fast alle Ausbildungsplatzsuchenden auch einen Ausbildungsplatz gefunden hätten, so zeigen die realen Zahlen ein völlig anderes Bild. Nicht einmal jede/r Zweite Bewerberin/Bewerber hat im Ausbildungsjahr 2006 einen betrieblichen Ausbildungsplatz gefunden.

Für den Bereich der Arbeitsagentur Villingen-Schwenningen heisst dies:
Von 1.849 Bewerbern und Bewerberinnen haben lediglich 790 einen betriebliche Ausbildungsstelle gefunden. Selbst wenn seit dem Zeitpunkt der letzten Erfassung, 30.09.2006, hier noch einige Korrekturen vorgenommen werden konnten, so bleibt es trotzdem bei einer ernüchternden Bilanz.

982 Ausbildungsstellensucher mussten auf andere Massnahmen ausweichen, zum Beispiel schulische oder berufsvorbereitende Massnahmen, weil sie keinen Ausbildungsplatz in einem Betrieb finden konnten.

Aus Sicht der IG Metall stellt sich damit das System der dualen Ausbildung immer mehr selbst in Frage. Einem System, das nicht einmal jedem zweiten Bewerber die Chance gibt, einen Bildungsplatz zu finden, muss mindestens durch weitere sinnvolle Ausbildungsmassnahmen ergänzt werden. Die bekannte Forderung der Gewerk-schaften, wer nicht ausbildet muss zahlen, ist also aktueller denn je.

Letzte Änderung: 21.11.2007