Forderung nach der 4-Tage-Woche in der Stahlindustrie ist zeitgemäß

Die IG Metall Villingen-Schwenningen hat ihre Delegierten zur dritten Versammlung des Jahres eingeladen. Rund 60 Delegierte und Gäste trafen sich am Montagabend bei der biema in Villingen.

Ralf Kleiser, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Villingen-Schwenningen, begrüßte alle Anwesenden, ganz besonders den ehemaligen Ersten Bevollmächtigten, Günter Güner und Gerhard Gaiser von der Organisation SES (Senior Experten Service).
Thomas Bleile, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Villingen-Schwenningen, berichtete über die aktuelle wirtschaftliche Lage. Bleile hob hervor, dass zwar ein deutlicher Abwärtstrend erkennbar ist, jedoch noch bei weitem nicht so verheerend, wie es 2002 / 2003 war. Die Tarifrunde in der Metall- und Elektrobranche, die im Herbst 2024 beginnen wird, sieht Bleile derzeit nicht gefährdet. Als Beispiel hierfür ging Bleile auf die zur Zeit stattfindende Tarifrunde der Stahlindustrie ein. Dort wird unter anderem die 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich und der 32-Stundenwoche gefordert. Begründet wird die kürzere Woche mit leichterem Übergang in die Rente, Unterstützung einer Branche, die großen Herausforderungen gegenübersteht und nicht zuletzt einer größeren Attraktivität für Arbeitnehmer.

Des Weiteren berichtete Bleile über den 25. Ordentlichen Gewerkschaftstag, der vom 22. - 26. Oktober in Frankfurt am Main abgehalten wird. Auf dieser Veranstaltung werden alle vier Jahre mitunter der Vorstand der IG Metall gewählt. Dieses Jahr werden 420 Delegierte aus sieben Bezirken erwartet.

Angela Linsbauer, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Villingen-Schwenningen, gab einen kurzen Bericht zur Frauen- und Jugendarbeit ab. Unter anderem ging sie auf die Aufstellung der Roten Bank ein, die am 25. September vor dem Rathaus in Villingen aufgestellt wurde. Die Bank ist ein Symbol für Frauen, die Gewalt erfahren mussten. Neben Zahlen und Daten finden sich an der Bank auch Kontaktmöglichkeiten im Falle von Betroffenheit.
Zum Schluss stellte Herr Gaiser das Projekt "VerA - Stark durch die Ausbildung" vor. Dabei geht es um die Unterstützung von jungen Menschen in der Ausbildung durch Senioren, die ein sogenanntes Tandem bilden. Dadurch sollen die Ausbildungsabbrüche verringert werden. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und existiert seit 2008.