Internationaler Frauentag

8. Maerz - Weltfrauentag

08.03.2023 Wandel ist weiblich!

  • Solidarität mit Frauen auf der ganzen Welt
  • Vollzeitbeschäftigung von Frauen erfolgreich ermöglicht
  • Wirksame Maßnahmen gegen den Gender Pay Gap gefordert

Die Gleichstellung aller Geschlechter steht auf der ganzen Welt unter Druck. "Am Internationalen Frauentag spricht die IG Metall allen Frauen auf der Welt, die sich für ihre Rechte einsetzen, ihre volle Solidarität aus. Wir unterstützen den Kampf der Frauen in Iran und Afghanistan aber auch in anderen Ländern, in denen Frauenrechte angegriffen werden.", sagt Thomas Bleile, Erster Bevollmächtigter IG Metall Villingen-Schwenningen.

Auch in der deutschen Industrie ist Gleichstellung noch nicht erreicht. Die IG Metall fordert zum internationalen Frauentag einen echten Wandel und konkrete Maßnahmen, um die Arbeitsbedingungen von Frauen zu verbessern. "Die derzeitigen Bedingungen in den Unternehmen führen dazu, dass das Potential von Frauen nicht ausgeschöpft wird. Dies befeuert den Fachkräftemangel massiv und das können wir uns nicht leisten. Die Rezepte, um Frauen zu fördern, kennen wir aus der betrieblichen Erfahrung schon lange: Gute Arbeitszeitmodelle insbesondere für Väter, Mütter und pflegende Angehörige und klare Betriebsvereinbarungen zum Beispiel für partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz. Ich sehe viele Unternehmen hier vor Ort mit hohem Potenzial, genau diese Instrumente anzuwenden - teilweise sind sie bereits in der Umsetzung. Wir unterstützen dabei gerne mit unserer Expertise.", sagt Bleile.

Will man die Erwerbstätigkeit von Frauen erhöhen, dann ist die unterschiedliche Bezahlung von Frauen und Männern weiterhin ein Bremsklotz. Sieben Prozent weniger verdienen Frauen als Männer, selbst bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit. "Die gute Nachricht ist, dass Tarifverträge ein echter Mehrwert für Frauen sind. Ihre Entgelte sind in tarifgebundenen Betrieben deutlich höher.", erklärt Angela Linsbauer, Gewerkschaftssekretärin IG Metall Villingen-Schwenningen. Die IG Metall begrüßt die EU-Initiative für eine EU-Entgelttransparenzrichtlinie und fordert eine vollumfängliche und zügige Umsetzung in deutsches Recht. "Da nicht alle Beschäftigten von Tarifverträgen profitieren, brauchen wir wirksame Maßnahmen, um gleiches Entgelt im Betrieb durchzusetzen. Wir fordern deshalb Sanktionen bei ungleicher Bezahlung in den Betrieben und die verbindliche Durchführung von Prüfverfahren. Das Entgelt-transparenzgesetz muss dringend hin zu einem Entgeltgleichheitsgesetz weiterentwickelt werden.", so Linsbauer weiter.

Aber auch die Teilzeitfalle führt dazu, dass der deutschen Wirtschaft Fachkräfte fehlen. "Häufig fehlen Regelungen für eine flexible aber selbstbestimmte Arbeitszeit, aber auch fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten hindern Frauen daran, ihre Arbeitszeit auszuweiten. Die IG Metall macht mit Tarifverträgen und betrieblichen Regelungen Vollzeitbeschäftigung für Frauen mit Kindern oder pflegenden Angehörigen häufig überhaupt erst möglich.", informiert Bleile. Eine Sonderauswertung von Zahlen der Bundesagentur für Arbeit für den Organisationsbereich der IG Metall (Juni 2013 - Juni 2022) zeigt: Seit 2013 ist der Anteil der Teilzeitbeschäftigten insgesamt um 30% angestiegen. Im Organisationsbereich der IG Metall ist es allerdings stärker als in der Gesamtwirtschaft gelungen, Vollzeitarbeitsplätze für Frauen zu schaffen. Seit 2013 ist die Vollzeitbeschäftigung von Frauen um 9,3% angestiegen (Anstieg in der Gesamtwirtschaft 6,6%).

Letzte Änderung: 07.03.2023