Internationaler Frauentag 2022

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08.03.2022 111-jähriges Jubiläum - Mitbestimmen, wie es läuft!

Der Internationale Frauentag ist seit seinen Anfängen ein Tag, der für die Gleichstellung von Frauen und Männern steht, aber auch für das friedliche Zusammenleben aller Menschen auf der Erde. Bereits 1889 schrieb Bertha von Suttner "Die Waffen nieder!" Der Internationale Frauenkongress 1915 in Den Haag appellierte: ‚Wir Frauen, zu Internationalem Kongress versammelt, protestieren gegen den Wahnsinn und die Gräuel des Krieges, der nutzlos Menschenopfer fordert."

"Ich will eines klar sagen: Unsere Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine! Wir sind in Gedanken bei den Opfern und Betroffenen. Der Überfall auf einen souveränen Staat ist ein klarer Bruch des Völkerrechts und ein massiver Verstoß gegen die Grundsätze der UN-Charta!", sagt Thomas Bleile, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Villingen-Schwenningen.

Der Kampf für die Rechte aller Frauen wird jedes Jahr am 8. März, dem Internationalen Frauentag, begangen. Dieses Jahr fällt dies in Deutschland genau eine Woche nach Beginn der Betriebsratswahlen. Und während die terminliche Nähe ein Zufall ist, so sind doch Mitbestimmung und Gleichstellung eng miteinander verknüpft. Mitbestimmte Betriebe, also solche, die über einen Betriebsrat verfügen, haben deutlich häufiger Vereinbarungen für flexible Arbeitszeiten und bessere Entwicklungsmöglichkeiten für Frauen. "Betriebsräte sorgen für bessere Arbeitsbedingungen für Frauen in Betrieben" betont Angela Linsbauer, Gewerkschäftssekretärin der IG Metall Villingen-Schwenningen.

Auch deswegen müssen die Rechte von Betriebsräten dringend gestärkt werden, um etwa beim Einsatz von digitalen Arbeitsmitteln oder der Gewährung von Homeoffice auf Augenhöhe mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern und im Interesse der Beschäftigten verhandeln zu können. "Damit es mit der Gleichstellung von Frauen und Männern vorangeht, brauchen wir starke Betriebsrätinnen und Betriebsräte, die sich dafür und für die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen einsetzen" so Linsbauer weiter.

Von entscheidender Wichtigkeit für die Gleichstellung sind die politischen Rahmenbedingungen. Ein aktuelles Negativbeispiel beobachtet die IG Metall bei der geplanten Anhebung der Minijob-Verdienstgrenze. "Die Folge dessen wäre mehr geringfügige Beschäftigung ohne sozialen Schutz", befürchtet Bleile. Vor allem Frauen wären davon betroffen, da sie überproportional in Minijobs beschäftigt sind. Notwendig sei vielmehr eine Sozialversicherungspflicht ab dem ersten Euro. "Die Bundesregierung hat ein Jahrzehnt der Gleichstellung angekündigt. Mit ihrem Plan, den Mindestlohn auf 12 Euro zu erhöhen, macht sie dabei einen großen Schritt nach vorn. Aber ihn mit der Anhebung der Verdienstgrenze der Minijobs zu verknüpfen, ist gleichstellungspolitisch ein Schritt zurück!", stellt Bleile klar.

Wie es anders gehen kann, zeigt sich im Organisationsbereich der IG Metall: Während in der deutschen Wirtschaft die Vollzeitbeschäftigung von Frauen zwischen 2013 und 2020 nur um 5 Prozent wuchs, waren es im (traditionell männlich geprägten) Organisationsbereich der IG Metall 8 Prozent. Das zeigen Daten der Bundesagentur für Arbeit. Die Teilzeit hingegen wuchs in der deutschen Wirtschaft stärker, als im Organisationsbereich der IG Metall. Tarifvereinbarungen, die sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverträgen immer Vorrang einräumen, sind hierbei ein wesentlicher positiver Faktor.

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Letzte Änderung: 07.03.2022